Projekt Generationsbrücke der DRK-Kita Holzwurm und des DRK-Seniorenheims Barnstorf

Seit September 2023 treffen zwischen Mitarbeitende und Kinder der DRK-Kita Holzwurm Barnstorf mit Mitarbeitenden und Seniorinnen und Senioren des DRK-Seniorenheims Barnstorf. Die Besonderheit an dieser einrichtungsübergreifenden Zusammenarbeit: die Besuche finden verbindlich und regelmäßig statt, sie erfolgen auf Augenhöhe und sie basieren auf dem Konzept Generationsbrücke.

Der Anstoß für das Projekt kam von Cristin Wiegmann aus der Kita Holzwurm, als sie eine Fernsehsendung sah. Ihre Einrichtungsleitung Nadja Packschies war sofort begeistert und auch bei der Leitung des Seniorenheims Barnstorf, Agnieszka Siedlecka, fand die Idee Anklang. Sie wusste auch direkt eine passende Mitarbeiterin: Katharina Hedges. Die vier haben ein Kooperationstandem gebildet, das sich seitdem regelmäßig einmal im Monat zusammensetzt und die Treffen plant. Außerdem haben die beiden Fachkräfte gemeinsam mit Kita-Leitung Nadja Packschies an der Weiterbildung „Generationsbrücke“ teilgenommen, die die Grundlage des Projekts bildet.

Die Grundidee ist, verschiedene Generationen zueinander zu bringen. Aufgrund des gesellschaftlichen Wandels haben nicht alle Kinder Großeltern, die Zeit für sie haben, weil sie möglicherweise selbst noch berufstätig sind oder weil Familien aus verschiedenen Gründen in größerer Distanz zueinander leben und sich dadurch weniger sehen. Auf der anderen Seite sind die Geburten rückgängig, sodass auch nicht immer Enkelkinder vorhanden sind. 

Das Projekt Generationsbrücke basiert auf fünf Grundpfeilern: 

  1. einer altersgerechten Vorbereitung

  2.  Regelmäßigkeit und Langfristigkeit

  3. Partnerschaft in fester Gruppe

  4. Aktives MITeinander

  5. Strukturierte und ritualisierte Begegnungen

Für ein gutes Gelingen und eine intergenerative Identitätsfindung ist die Begleitung durch kompetente Fachkräfte wichtig. So möchten die Seniorinnen und Senioren beispielsweise nicht wie Kinder behandelt werden, brauchen aber manchmal dennoch einen ähnlichen Zugang im Umgang mit anderen Menschen. Kinder wiederum müssen lernen, langsamer auf die Besonderheiten von älteren Menschen zuzugehen. Cristin Wiegmann und Katharina Hedges sorgen dafür, dass diese Verhältnismäßigkeiten gegeben sind, Kinder und Seniorinnen und Senioren eine vertrauensvolle Beziehung zu der jeweils anderen Generation aufbauen können und das gemeinsame Miteinander als etwas Bereicherndes empfinden.

Dass dieses Projekt erfolgreich ist, zeigt sich auf verschiedenen Ebenen. So hat sich das Verhalten der Kinder unter anderem dahingehend verändert, dass sie mit viel Verständnis und Rücksicht auf mögliche Einschränkungen der älteren Menschen reagieren. Die teilnehmenden Seniorinnen und Senioren hingegen trinken beispielsweise im Zusammensein mit den Kindern deutlich besser, haben an Beweglichkeit gewonnen oder können sich trotz demenzieller Veränderung gut an die gemeinsamen Erlebnisse mit den Kindern erinnern. 

„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben!“

(Cicely Saunders)